Über uns
Leicht wahnsinnig? Wahnsinnig leicht.
Die haero carbon GmbH ist ein junges Tochterunternehmen des schwäbischen Familienunternehmens Alfred Härer Werkzeugbau GmbH. Hier bündeln sich über 50 Jahre Erfahrung und Spitzenkompetenz im Formenbau und Werkzeugbau, die auch Premium-Automobilhersteller nutzen.
Das Thema Leichtbau und der Einsatz neuer Materialien in der Produktion von Fahrzeugbauteilen ist seit Jahren Im Fokus der Automobilisten. Für einen Werkzeugbauer und Formenbauer, der seinen Schwerpunkt in der Herstellung von Werkzeugen für Druckgiessbauteilen wähnt, ein Thema das er stetig und für den Fortbestand des Unternehmen bearbeiten muss.
Bereits im Geschäftsjahr 2008 machte die Alfred Härer GmbH dieses Thema zur „Chefsache“ und konzentrierte die Kapazitäten auf die Entwicklung von Werkzeugen zur Herstellung von Carbonhohlkammerbauteilen.
Um dieser Entwicklung eine gewisser “Würze“ zu verleihen, wurde für das zu generierende Bauteil ein Zeitfahrlenker „Rennradlenker“ ausgewählt. Nicht ganz ohne Eigennutz, besteht doch innerhalb der Geschäftsleitung die große Begeisterung für den Triathlonsport und Rennradsport.
Für diese Entwicklung fand die Alfred Härer GmbH in der THM-Carbones GmbH einen idealen Partner für das Entwicklungsvorhaben. Gemeinsam entschied man sich dafür, das RTM, Resin Transfer Moulding-Verfahren, ein Druck-Harz Injektionsverfahren mit geschlossenen Formen, mit der speziellen Auslegung des Werkzeugbaus und Formenbaus zu kombinieren. Zu diesem Zeitpunkt war diese Art der Werkzeugauslegung etwas völlig neues, zumal nicht über den Autoklaven produziert werden sollte. Das Ergebnis war mit 350g der leichteste Zeitfahrlenker der Welt. Zusätzlich überzeugte die Tatsache, dass nach der Entformung keine Oberflächenbehandlung mehr notwendig war. Somit wurde ein Werkzeug entwickelt, mit dem ein Carbonlenker hergestellt werden kann, der weltweit konkurrenzlos ist. Der Zeitfahrlenker H.253 TT SL war geboren. Mit einer weiteren Produktentwicklung konnte die Profitriathletin Svenja Bazlen bei den Olympischen Spielen und Christoph Härer bein Ironman Hawaii 2012 erfolgreich teilnehmen. 2013 erreichte die holländische Profi-Triathletin Yvonne van Verken mit dem schnellsten Radsplit beim Ironman Hawaii einen hervorragenden 4. Platz in der Frauenwertung.
Bedingt durch diese erfolgreiche Entwicklung gründete die Alfred Härer GmbH bereits bereits Ende 2011 das Tochterunternehmen die „Haero carbon GmbH“ und übernahm dadurch den Vertrieb der entwickelten Produkte selbst.
Die Technik, die hierbei entwickelt wird, ist nicht nur für Spitzensportler. Generell wird diese Technologie zur Produktion von Carbonbauteilen als Chance für den Produktionsstandort Deutschland gesehen. Daher arbeitet man weiterhin in der Alfred Härer GmbH am Seriengedanken: „Formenbau meets Faserverbundtechnologie“.
Trotz des tollen Erfolgs betrachtet Härer die Carbonentwicklung noch mit gedämpfter Euphorie. Betrachtet man die gängigen Druckgießbauteile für den automotiv Bereich (Ölwannen, Zylinderkopfhauben etc.) so bilden die Materialkosten, benötigte Taktzeiten, Nacharbeitungsaufwendungen und Fragen hinsichtlich des Recyclings noch unüberwindbare Barrieren.
Dennoch muss sich der moderne Formenbau und Werkzeugbau mit diesen Theman auseinandersetzen um nachhaltig im Wettbewerb zu bestehen und den nachrückenden Generationen Arbeitsplätze zu sichern. Dieses Selbstverständnis und die Verantwortung gegenüber den eigenen Mitarbeitern im Unternehmen ist für die haero carbon GmbH und die Afred Härer GmbH stetige Triebfeder für neue Ideen und Innovationen.
Bisschen Carbon? Nein. Komplett: aus Carbon.
Wie geht der „leichteste Zeitfahrlenker der Welt“?
Die Grundlage dafür ist die Forschung und Entwicklung – Die Alfred Härer GmbH reichte im Oktober 2010 beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie einen Antrag ein zur Gewährung einer Zuwendung im Rahmen eines Förderprogramms:
„Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)”
mit dem Thema: “Entwicklung eines durchgängigen und kombinierten infusiven Laminier- und Schlauchblasverfahren für die nacharbeitfreie Herstellung von Carbonhohlkammerbauteilen”.
In der Zeit des Förderprogramms entwickelte die Alfred Härer GmbH die Grundlage für eine neue Werkzeuggeneration zur Herstellung von Carbonbauteilen. Über das Projektvorhaben hinaus wurde durch die haero carbon GmbH diese Werzeugtechnologie weiter vorangetrieben, was sich bis heute in einem neuen Werkzeugkonzept bündelt.
Unter dem Begriff „HCT – haero carbon tooling“ wurden folgende prozessrelevante Besonderheiten definiert:
- optimale Laminat – und Oberflächenqualität, die normalerweise nur bei Bauteilen im standard Autoklavenverfahren hergestellt werden kann
- schnelle Taktzeiten – Zeitersparnis beim fertigungsprozess von bis zu 70% gegenüber Autoklavenfertigung
- bis zu 40% Gewichtsersparnis bei fasergerecht ausgelegten Strukturbauteilen
- durch die Verwendung von PrePregs sind hochwertigste Sichtbauteile in top Qualität möglich
- exakte und einfache Faserhalbzeugablage – genaueste Faserorientierung bei höchster Festigkeit
- schnelle Steuerbarkeit der Prozessparameter
- einfaches und teilautomatisiertes Verfahren für Serienanwendung
- Stückzahlausbringung pro Tag um ein Vielfaches höher als im Autoklaververfahren
Fazit: HCT ermöglicht Serienbauteile in Autoklavqualität zu deutlich geringeren Kosten und größeren Stückzahlen.